Georgien

Über die Entstehung Georgiens gibt es eine schöne Schöpfungssage: Gott schuf die Erde und verteilte das Land an die Menschen. Nur die Georgier kamen zu spät, nachdem bereits alles Land verteilt worden war. Aber statt Gott zu zürnen, lobpreisten sie seinen Namen, tranken und sangen. Gerührt von der Fröhlichkeit und dem Charme dieser Menschen entschied sich Gott, ihnen das kostbarste Stück Land zu schenken, das noch geblieben war – sein eigenes.

             
In Deutschland erfährt man wenig über das kleine Land zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer. Als Besucher erkennt man jedoch schon bald die Besonderheit des ehemaligen Ostblock-Staates. Es sind die offensichtlichen Dinge – die eigenartigen Schriftzeichen, die atemberaubenden und vielfältigen Landschaften – die faszinieren. Aber auch die tiefschürfenden – die überschwängliche Gastfreundschaft und der Patriotismus. Denn die Georgier sind sehr stolz auf ihr kleines Fleckchen Erde, auf dem die Kultivierung von Weizen und natürlich die des Weins stattfanden. Die in romanischen Sprachen verwendeten Wörter für Wein (lat.: „vinum“, span.: „vino“, ...) haben ihren direkten Ursprung in seiner georgischen Bezeichnung (geo.: „chwino“).

 

Als ehemals relativ reiche Sowjet-Republik hat Georgien nach dem Zusammenbruch der UdSSR eine besonders schwere Zeit mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen erlebt. Die schwierigen Beziehungen zu Russland aufgrund von Verwicklungen rund um Unabhängigkeitsbestrebungen verschiedener georgischer Teilregionen und die schlechte wirtschaftliche Lage haben bis heute ihre Auswirkungen auf Land und Leute.    

 

Weitere Informationen zu Georgien

Nähere Informationen gibt es auf der Webseite der Botschaft der Republik Georgien unter:

 

www.botschaftvongeorgien.de

www.mfa.gov.ge/consular

www.auswaertiges-amt.de

www.fifoost.org/georgien/botschaft

Biologisch-dynamischer Landwirtschaftsbetrieb (geförderter Dienst)

Gelegen ist der Hof in der Region Kachetien, die sich im Nord-Osten Georgiens befindet. Das Dorf Argokhi, in dem die Momavlis Mitsa Association tätig ist, liegt in einem Tal, hinter welchem man bereits die ersten Ausläufer des großen Kaukasus erahnen kann. Der Verein verfügt über 10,5 ha Land, auf denen derzeit vor allem Weizen angebaut wird. Es handelt sich hierbei um eine alte georgische Weizensorte, die auch für Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit bekömmlich ist. Aus dem daraus gewonnen Mehl stellt der am Hof lebende Leiter des Projekts einmal wöchentlich Sauerteig-Brote her, die er anschließend an seinem Marktstand in Tbilisi verkauft. Angeboten werden dort auch andere biologisch hergestellte Produkte, die teilweise vom eigenen, aber auch von anderen Landwirtschaftsbetrieben stammen. Im Sommer soll im 2000 m² großen Garten genügend Obst und Gemüse angebaut werden, um neben dem Eigenbedarf auch ein vielfältiges Angebot für den Wochenmarkt gewährleisten zu können.

 

Die auf den zahlreichen Basaren Georgiens angebotenen Waren gleichen sich meist sehr. Durch die übersichtliche Angebotspalette an Gemüse und Obst und der großen Anzahl an Anbietern, entsteht ein enormer Preisdruck. Der Verein möchte für die Dorfbevölkerung Anreize schaffen, etwas Neues zu versuchen. Dies soll erreicht werden, indem man mit gutem Beispiel vorangeht. „Was bei uns funktioniert, wollen die Anderen auch ausprobieren.“ lautet die Devise. Der Nachhaltigskeitsgedanke steht im Mittelpunkt – man möchte die richtigen Weichen für die Zukunft stellen.

Der landwirtschaftliche Betrieb wird außerdem durch Wwoofer (an ökologischer Landwirtschaft interessierte Reisende, die für Kost und Logie auf dem Hof arbeiten) unterstützt, die zusammen mit dem Leiter und den „weltwärts“-Freiwilligen auf dem Hof leben und arbeiten. Dadurch eröffnet sich für die Freiwilligen die Möglichkeit, eine Vielzahl an interessanten Menschen kennenzulernen. Erst seit 2012 werden Freiwillige zur Unterstützung des Projekts herangezogen, die für einen längeren Zeitraum auf dem Hof tätig sind.

 

Wir suchen zwei Freiwillige, die den Ausbau des Hofs tatkräftig unterstützen und zu der Umsetzung der Ideen des Vereins beitragen. Kenntnisse im Garten- und Landbau sind von großem Vorteil. Die Aufgaben der Freiwilligen sind vielfältig, dazu zählen u.A. die Mithilfe in Bäckerei und Haushalt. Während der Sommermonate stellt die Gartenarbeit eines der Haupt-Beschäftigungsfelder dar. Im Winter gibt es witterungsbedingt weniger zu tun. Die sehr einfachen Lebensbedingungen können vor allem dann besonders anstrengend sein. Der Hof und auch die Initiative an sich befinden sich derzeit in einem Übergangszustand, da viele Auf- und Umbaumaßnahmen noch nicht abgeschlossen sind. 

 

Berichte

Ein aktueller Bericht ist hier zu sehen.

 

 


Temi-Gremi (geförderter Dienst)

 

 

 

 

Über Temi

 

Die im Jahr 1989 gegründete Organisation Temi Community befindet sich in dem 900 Seelendorf Gremi in der östlichsten Region Georgiens, Kachetien. In Temi leben und arbeiten etwa 60 Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung und sozial Benachteiligte. So ist es einerseits die Aufgabe der Bewohner, sich um sich selbst und um ihre Mitmenschen zu kümmern, andererseits aber auch, je nach Fähigkeit, in den Gärten und auf der etwa 6 Hektar großen Weinanbaufläche mitzuarbeiten. Temi vertreibt drei verschiedene Bioweinsorten und so ist jeder Bewohner gefragt. Von der Ernte im Herbst bis zum Abfüllen des Weins vor dem Verkauf bei jedem Schritt der Weinproduktion. Temi ist eine Gemeinschaft mit Herz und die Aufgabe der Freiwilligen ist es, sich in diese Gemeinschaft einzubringen. Sei es durch die Arbeit mit der Gruppe der Schwerbehinderten, bei verschiedenen Unterrichtsstunden der Schulkinder oder der leichter behinderten Bewohnern. Aber auch bei der Arbeit in den Gärten, dem Gewächshaus und den Weinfeldern, ist in Temi viel Kreativität, Flexibilität und Motivation gefordert. Wer sich für einen Freiwilligendienst in Temi entscheidet, kann sich auf eine bunte und abwechslungsreiche Zeit einstellen. Untergebracht sind die Freiwilligen gemeinsam in einem der beiden Wohnhäuser. Wer also die malerische Natur im Osten Georgiens genießen, sich gerne in eine bunte 60 köpfige Familie einbringen und ein spannendes vielseitiges Freiwilligenjahr verbringen möchte, der ist in Temi genau richtig.

 

 

Sprachen

Englisch/Deutsch/Russisch/Georgisch

 

Alter

ab 18 Jahre

 

Termine

Beginn des Freiwilligendienstes ist der 1. April jährlich. Der Mindestaufenthalt beträgt 6 Monate.

 

 

Währung

Seit 1995 gilt in Georgien LARI (GEL) als Nationalwährung  zum Bezahlen in Bargeld:

 

1 Lari = 100 Tetri. Kreditkarten werden, insbesondere ausserhalb der Hauptstadt, kaum akzeptiert. Einige Banken in Tbilissi, z.B. TBC Bank und Procreditbank lösen American Express Traveller Cheques ein. Geldwechsel ist in Banken oder in zahlreichen Wechselstuben möglich (nur Scheine).

 

 

 

Anreise

Die Anreise aus Deutschland erfolgt zumeist mit dem Flugzeug über den Internationalen Flughafen Tbilissi (20 km vom Stadtzentrum entfernt). Flugzeiten ab Europa ca. 3 ½ Std. Die Anreise aus Nachbarstaaten (Türkei, Armenien, Aserbeidschan) kann auch mit dem Zug oder Auto erfolgen.

 

Medizinische Hinweise

Vor einer Reise nach Georgien sollte - falls erforderlich - der Impfschutz gegen Diphterie, Polio und Tetanus aufgefrischt werden. Als weitere Schutzimpfung wird die Hepatitis-A und -B-Impfung empfohlen. Ständig benötigte Medikamente und die übliche Reiseapotheke (Schmerz-, Durchfall-, Erkältungsmittel, Salben gegen Insektenstiche etc.) sollten mitgebracht werden. Quellen- und Leitungswasser ist in den meisten Gegenden trinkbar und sogar schmackhaft.

 

Berichte

Ein aktueller Bericht ist hier zu sehen.

 

 

Mithilfe in Projekten einer Genossenschaftsbank (geförderter Dienst)

Aufnahmeorganisation EthicFinance e.V.

Der gemeinnützige Verein EthicFinance ist eine relativ junge und kleine NGO, die sich in Georgien für die Entwicklung ländlicher Gebiete einsetzt. 2008 gegründet, beschäftigt EthicFinance nun 6 Mitarbeiter und berät andere, in der Regionalentwicklung tätige Organisationen bezüglich Planung, Finanzierung und Durchführung von Entwicklungsprojekten. Der Hauptfokus der Arbeit liegt aber auf den eigenen Projekten, die einen besonderen Ansatz verfolgen: Stets wird der soziale / ökologische Aspekt mit dem wirtschaftlichen Aspekt verbunden, sodass bei allen Projekten eine Einkommensperspektive für die Teilnehmer (meist Dorfbewohner) geschaffen wird.

 

 

Folgende Projekte stellen nur einen Ausschnitt dar:

  1. Kreditgenossenschaft EthicCapital: EthicCapital ist eine Genossenschaft, der man durch den Erwerb eines Genossenschaftsanteils beitreten kann. Danach kann man entweder Geld anlegen oder einen Mikrokredit aufnehmen. Durch dieses Vorgehen können Personen zu sehr günstigen Zinsen den Aufbau eines kleinen Unternehmens o.Ä. finanzieren, die bei einer normalen Bank keine Chancen hätten.
  2. Apfelsaft-Projekt Sobissi: Das kleine Dorf Sobissi ist stark von dem Südossetien-Konflikt (Krieg 2008) betroffen, die landwirtschaftliche Produktion liegt brach. Den Einwohnern und insbesondere den Jugendlichen wird eine Perspektive durch die Gründung einer Genossenschaft geboten, in der sie hochwertigen, naturtrüben Apfelsaft und Essig herstellen, der anschließend in der Hauptstadt vermarktet wird. Dadurch werden nicht nur Einnahmen generiert, sondern vor allem die Jugendlichen in allen dazugehörigen Bereichen ausgebildet
  3. Kräuter-Projekt Argokhi: Das kleine Dorf Argokhi liegt in einer sehr fruchtbaren Region. Trotzdem ist der überwiegende Teil der Bevölkerung arm und das Landschaftsbild wird von  Monokulturen dominiert. Durch den biologischen Anbau, der Verarbeitung und Vermarktung verschiedener Kräuter werden die Teilnehmer geschult, lernen etwas über die Umwelt und haben Chancen, ihr Einkommen und damit ihre Lebenssituation zu verbessern.

 

Aufgaben der/des Freiwilligen

 

Der Freiwillige sitzt bei EthicFinance an der Schnittstelle zwischen Deutschland und Georgien. Da alle Projekte in Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern bzw. Geldgebern (meist aus Österreich, Deutschland und der Schweiz) durchgeführt werden, zählen administrative Tätigkeiten wie  Projektentwicklung, -begleitung und -dokumentation zu den Hauptaufgaben. Alle georgischen Mitarbeiter haben darüber hinaus in Deutschland studiert und sprechen deshalb Deutsch. Auch die Partnerkommunikation, Internetrecherchen und das Knüpfen von Kontakten (z.B. mit anderen Organisationen, Botschaften etc.) sind Teil der täglichen Arbeit.

 

Auch in den Projekten selbst erwartet den Freiwilligen Arbeit: Neben der gelegentlichen Mitarbeit in der konkreten Produktion (z.B. Einkauf und Säubern von Äpfeln, Pressen und Abfüllen des Saftes) und in der Vermarktung (z.B. Etikettieren und Ausliefern) hilft der Freiwillige bei der Organisation und Durchführung von Seminaren (Englisch, Deutsch, Computerkurs) und Infoveranstaltungen (z.B. Entwurf von Präsentationen). Darüber hinaus begleitet er Gäste und Partner, die die Projekte besuchen.

 

Der Freiwillige erhält so vielfältige Einblicke in alle Arbeitsbereiche einer NGO und ist an allen Stufen der Projekte beteiligt: Von Entwurf, Geldgebersuche und Planung über Durchführung und Dokumentation bis hin zur Auswertung. Es besteht immer die abwechslungsreiche Kombination von praktischen  und administrativen Arbeiten, wobei stets ein konkretes, handfestes Produkt behandelt wird. Der Freiwillige kann sich gemäß seinen Neigungen und Fähigkeiten einbringen und trifft dabei auf ein Umfeld, das sehr offen für neue Ideen ist.

 

Anforderungen

  • Sehr gutes Ausdrucksvermögen in der deutschen Sprache, Englischkenntnisse
  • Handhabung von gängigen EDV-Programmen (Word, Excel, Powerpoint)
  • Recherche-Fähigkeiten (Internet etc.)
  • nach Möglichkeit Führerschein Klasse B
  • Interesse an Landwirtschaft bzw. Produktion, Reisebereitschaft, Flexibilität
  • Teamfähigkeit, Kontaktfreudigkeit, initiatives Denken

Mitarbeit in Käserei in Telavi

Seit 1998 betreibt die Stiftung Neues Leben in Telavi eine integrative Schule, einen integrativen Kindergarten, ein Kindertheater, eine Werkstatt und einen Lebensmittelladen. Der Sohn der Direktorin, Rati Rostomashvili, bewirtschaftet im nahegelegenen Odlisi einen kleinen Betrieb nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus. Auf etwa 25 ha baut er Getreide, Sonnenblumen und Futterpflanzen an. Er vermehrt Ferkel und produziert Milch von insgesamt etwa 20 Milch- und Büffelkühen. Die erzeugte Frischmilch ist nur begrenzt lagerfähig. Daher ließ Rati Rostomashvili ein Teil der Milch zu Frischkäse und Joghurt verarbeiten. Hartkäse zeichnet sich durch eine längere Reifezeit aus und ist länger lagerfähig. Die Milch kann in Zeiten hoher Milchleistungen verarbeitet werden und in veredelter Form zu Zeiten geringerer Milchleistungen verkauft werden. Da in Georgien kaum Hartkäse produziert wird, dachten Rati Rostomashvili und seine Mutter schon länger an den Bau einer Käserei mit Reifungsraum. Der Mitarbeiter Georgi Kalamashvili hatte zuvor schon eine Ausbildung als Käser in Deutschland und in der Schweiz erhalten. Bisher fehlte zum Bau nur das notwendige Kapital. Nach gründlichen Vorprüfungen beschloss 2009 der LOGO Vorstand, das Vorhaben mit einem zinslosen Darlehen zu unterstützen.

 

Über unseren Partner LOGO e.V. können Freiwillige ein Praktikum in der Käserei absolvieren und in den Projekten der Stiftung mithelfen. 

 

 

Kosten

Links

Copyright 2012 Nothelfergemeinschaft der Freunde e.V.
 

Alle Angaben sind ohne Gewähr, da wir von den ausländischen Partnerorganisationen und der politischen Lage im Partnerland abhängig sind.
 
Stand 2012