Guatemala liegt in Mittelamerika und grenzt an El Salvador, Honduras, Belize und Mexiko. Über die Hälfte der Bevölkerung ist indianischer Abstammung, die Maya-Kultur ist lebendig geblieben und zeigt sich in den farbenfrohen Trachten, bunten Märkten und beeindruckenden Ruinenstädten. Neben Spanisch werden Maya-Sprachen und an der Karibikküste auch Englisch gesprochen. Regenzeit ist zwischen Juni und Ende Oktober. In den Bergen kann es nachts sehr kalt werden, in den tieferen Lagen herrscht tropisches Klima. Guatemala hat lange Zeit unter einem Bürgerkrieg gelitten. Ein Grossteil der Bevölkerung ist sehr arm.
Über Guatemala sind viele Bücher geschrieben worden (Roberta Menchú etc.), und die Selbstfindung sämtlicher ethnischer Gruppen, ob nun Indígenas oder Ladinos (Mestizen), ist in vollem Gange. Die Verteilung der politischen und wirtschaftlichen Macht ist sehr undurchsichtig, aber es ist offensichtlich, wer keinen Einfluss hat: die Indígena-Bevölkerung. Aufgrund von Bildungs-, Medien- und Kapitalmonopolen steht sie der Schicht der oft ausländischen - Grundbesitzer ohnmächtig gegenüber.
Diese Unterdrückung ist historisch kein neues Phänomen, sondern seit der Kolonialisierung durch die Spanier in verschiedenen Formen Bestandteil der guatemaltekischen Gesellschaft.
Da seit nunmehr 500 Jahren die sozialen Schichten Bestand haben, ist eine gesellschaftliche Reform durch demokratische oder liberale Ideen nicht nur deshalb fast unmöglich geworden, weil Gewalten- und Machtmonopol fest verteilt sind, sondern besonders, weil die Mayas ihre Unterdrückung meist resigniert akzeptieren.
Eine große Aufgabe der Entwicklungshilfe in Guatemala ist daher das Motivieren und Ermutigen der Menschen, die durch fehlendes Kapital und mangelnde Ausbildung ihre Vorhaben oft nur durch großen persönlichen Einsatz neben ihrer regulären Arbeit durchsetzen können. Natürlich ist aber auch aktive Hilfe wichtiger Bestandteil der Freiwilligenarbeit.
Unsere Partnerschule bietet Kurse für Schüler mit oder ohne Vorkenntnisse in Spanisch und der Maya-Sprache Quiché an. Dabei wird täglich von 8.00 bis 13.00 Uhr Einzelunterricht erteilt, dazu kommen Aktivitäten, Vorträge und Ausflüge nachmittags und am Wochenende. Die Schule legt großen Wert auf die Auseinandersetzung mit der Geschichte, Kultur und aktuellen Situation der Mayas und unterstützt auch Projekte, besonders zur ländlichen Entwicklung in Indígena-Gemeinden.
Quetzaltenango ist die zweitgrößte Stadt Guatemalas und liegt im westlichen Hochland des Landes. Der Einfluss der Maya-Bevölkerung ist groß und macht den besonderen Charakter dieser wenig touristischen Stadt aus. Während des Sprachkurses werden die Schüler bei Familien untergebracht und verpflegt, was ihnen nicht nur einen authentischen Einblick in das guatemaltekische Leben bietet, sondern auch sehr förderlich ist für das Erlernen der Sprache. Eine Woche Sprachkurs kostet $125, inklusive Unterkunft und 3 Essen am Tag. Theoretisch ist das also alles, was man zum Leben braucht - Andere Kosten fallen nur für Freizeitaktivitäten an und für Ausflüge mit der Schule, die man auch nicht mitmachen muss - sind aber sehr informativ und auch sehr, sehr billig.
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Eine Kooperative von Maya-Frauen, die versuchen, durch die Produktion von Marmelade und Brot, Arbeitsplätze für Frauen ohne Ausbildung - besonders alleinerziehende Mütter - zu schaffen und damit die wirtschaftliche Situation der Familien im Dorf zu verbessern.
Aufgaben des Freiwilligen sind die praktische Hilfe bei der Organisation und den Bürokratie-Angelegenheiten eines im Aufbau befindlichen Unternehmens, die Brot- und Marmeladeproduktion, die Suche nach Verkaufsmöglichkeiten für die Produkte, aber auch das Motivieren der Frauen und das Beschleunigen ihrer Aktivitäten. Dazu können Aufklärungsarbeit im Alltag, wie Gespräche über Ernährung, Krankheiten, politische Rechte und ähnliches, und auch Unterricht im Lesen und Schreiben kommen.
Das Dorf Poxlajuj liegt im Hochland Guatemalas in der Nähe der Stadt Quetzaltenango. Unterbringung und Verpflegung sind nach Absprache in einer Familie der Kooperative möglich (sehr einfache Verhältnisse!). Die Kosten betragen $30 pro Woche. Die Menschen sind sehr freundlich, wenn auch am Anfang manchmal recht zurückhaltend.
Da kein Organisator vor Ort ist, dauert es recht lange, bis ein Freiwilliger sich eingearbeitet und das Vertrauen der Frauen erlangt hat. Wirkliche Hilfe kann daher erst ab einem Aufenthalt von mindestens zwei, besser drei Monaten geleistet werden.
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Centro Nutricional Senora del Pilar Unsere Kindertagesstätte wird von katholischen Nonnen geleitet. Die Einrichtung nimmt Kinder bedürftiger Familien auf, die dafür eine geringe Gebühr entrichten.
Aufgaben eines Freiwilligen ist vor allem die Beschäftigung mit den Kindern. Spielen, spielerisches Lernen und jede andere Art von Aufmerksamkeit sind für die Kinder sehr wichtig.
Die Kleinstadt Zaragoza liegt im Hochland Guatemalas in der Nähe der Stadt Chimaltenango. Unterbringung und Verpflegung sind entweder im Waisenhaus möglich (oder in der etwa eine Stunde entfernten Touristenstadt Antigua). Für die Verpflegung/Unterkunft im Waisenhaus ist ein geringer Selbstkostenbeitrag mit der Leiterin abzusprechen.
Im Interesse der Kinder sollte der Freiwillige mindestens einen Monat im Waisenhaus arbeiten, damit eine persönliche Beziehung zu den Kindern aufgebaut werden kann.
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Unsere Partnergemeinde besteht aus zwölf miteinander verwandten Familien. Die Idee des Kaffeeprojektes ist es, auf dem noch nicht genutzten Land organischen Kaffeeanbau zu betreiben, und den Kaffee nicht nur in der nahen Stadt zu verkaufen, sondern auch zu exportieren. Damit hoffen die Bewohner, ihren Lebensstandart, die Bildung, die Häuser und die sanitären Anlagen verbessern zu können.
Die Aufgabe des Volontärs besteht darin, auf dem Feld und im Haus mitzuarbeiten, um die Gemeinde durch seine unbezahlte Arbeitskraft zu unterstützen.
Hierba Buena befindet sich im südöstlichen Hochland Guatemalas in der Nähe der Stadt Chiquimula. Der Freiwillige lebt und isst mit einer Familie im Dorf (sehr einfache Verhältnisse!). Die Unterhaltskosten betragen $40.
Um einen Einblick in das Leben im Dorf zu bekommen, sollte der Freiwillige mindestens zwei Wochen in Hierba Buena bleiben.
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In der Schule in Cantel werden Kinder der zweiten bis sechsten Klasse gemeinsam unterrichtet. In der Regel sind ein oder mehrere Lehrer fest angestellt, was jedoch für die große Anzahl von Kindern unterschiedlichen Alters zu wenig ist.
Der Freiwillige unterstützt die Lehrer der Schule entweder, indem er Teile des Unterrichts der Zweit- bis Sechstklässer übernimmt oder den Kindern der ersten Klassenstufe eigenständig Unterricht erteilt, die ohne die Unterstützung von Freiwilligen nicht die Schule besuchen können. Lehrinhalt des Unterrichtes sind in der Regel Rechtschreibung, Alphabet und Grundrechenarten.
Cantel liegt im Hochland Guatemalas in der Nähe der Stadt Quetzaltenango, die Bevölkerung besteht ausschließlich aus Indígenas. Der Freiwillige kann in Quetzaltenango für $30 pro Woche bei einer Familie leben und essen oder für etwas mehr Geld eine andere Unterkunft wählen und sich selbst verpflegen.
Ein Mindestaufenthalt von vier Wochen wird empfohlen.
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Eine NRO (Nicht- regierungs- organisation) leitet eine Tier-Station, in der "wilde" Tiere, die als Haustiere missbraucht wurden, lernen, wieder in freier Wildbahn lebensfähig zu werden.
Der Freiwillige hilft mit beim Füttern und der Pflege der Tiere und beim Instandhalten der Station.
Das "Animal Rescue Center" liegt in der Provinz El Petén im Norden Guatemalas in der Nähe der Stadt Flores. Die Unterbringung in der Station im tropischen Regenwald kostet $100 pro Woche.
Ein Mindestaufenthalt von zwei Wochen wird erwartet.
Neben den individuellen Kosten vor Ort (s. jeweiliges Projekt) und der schon oben erwähnten Bearbeitungsgebühr von 150 EUR kommen folgende Kosten hinzu:
Copyright 2012 Nothelfergemeinschaft der Freunde e.V.
Alle Angaben sind ohne Gewähr, da wir von den ausländischen Partnerorganisationen und der politischen Lage im Partnerland abhängig sind.
Stand 2012